Neue Leistung – Erstellen von Wasserhaushaltsbilanzen

Neue Leistung – Erstellen von Wasserhaushaltsbilanzen

Im Dezember 2020 sind die Richtlinien

  • DWA-A 102-1 Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer – Teil 1: Allgemeines
  • DWA-A 102-2 Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer – Teil 2: Emissionsbezogene Bewertungen und Regelungen
  • DWA-M 102-4 (Gelbdruck) Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer – Teil 4: Wasserhaushaltsbilanz für die Bewirtschaftung des Niederschlagswassers

erschienen.

Auch wenn DWA-M 102-4 erst im Gelbdruck als Entwurf vorliegt, beziehen sich erste Genehmigunsbehörden bereits auf dieses Regelwerk und fordern bei neuen Erschließungsmaßnahmen die Aufstellung einer Wasserhaushaltsbilanz. Mit Aufstellung einer Wasserhaushaltsbilanz soll gewährleistet werden, dass der natürliche Wasserkreislauf durch die Bebauung so wenig wie möglich gestört wird. Dabei werden die Anteile der Verdunstung (V), der Grundwasserneubildung (G) und des direkten Abflusses an der Geländeoberfläche zum Vorfluter (A) im unbebauten Zustand mit dem bebauten Zustand verglichen. Durch Berechnung von Planungsvarianten können projektspezifisch geeignete Maßnahmen wie z. B. Gründächer, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, Sickerflächen, Wasserflächen etc. eingerechnet werden. Das bedeutet aber auch, dass bei Bebauungsplanverfahren zukünftig eine frühzeitige Einbindung des Fachplanerns erfolgen muss.

Das Ingenieurbüro Zenker begleitet aktuell die Aufstellung eines B-Plans im Stadtbereich von Zwickau (Sachsen) durch die Berechnung einer Wasserhaushaltsbilanz mit Variantenuntersuchung. Als Software kommt dabei der „WasserbilanzExpert“ der DWA zum Einsatz.

Das Aufstellen von Wasserhaushaltsbilanzen gehört ab sofort zum Leistungsspektrum des Ingenieurbüro Zenker.  Wenn Sie weitere Informationen zur Wasserhaushaltsbilanz wünschen oder Unterstützung in Ihrem Projekt benötigen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Information zum Bürobetrieb auf Grund der Corana-Pandemie

Information zum Bürobetrieb auf Grund der Corana-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat keine Auswirkungen auf den laufenden Bürobetrieb. Alle Projekte werden vereinbarungsgemäß weiter bearbeitet. Auch für den Fall, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens, wie z. B. Quarantäne oder Ausgangssperren kommt, ist die Projektbearbeitung beim Ingenieurbüro Zenker sichergestellt. Sie erreichen mich wie gewohnt per Telefon und E-Mail. Ab sofort können alle Besprechungen auch per Videokonferenz abgehalten werden.

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung bei Erschließungsmaßnahmen

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung bei Erschließungsmaßnahmen

Nach wie vor wird bei vielen Erschließungsmaßnahmen ausschließlich ein Regenwasserkanal vorgesehen der groß genug ist, um das Regenwasser des Bemessungsregens aufzunehmen und auf kürzestem Wege zu einem Regenrückhaltebecken abzuleiten. Von dort erfolgt dann die gedrosselte Einleitung des Regenwassers in den nächsten Bach oder Fluss. Auch bei gedrosselter Einleitung werden Bäche und Flüsse stark belastet. Unter anderem erhöht sich das Abflussvolumen und es ergeben sich höhere Spitzen der Abflusswellen.
Beim Planungsansatz „Regenwasserkanal zum Bach“ spielen Verdunstung und Versickerung kaum eine Rolle. Aber genau diese zwei Punkte sind ein wesentlicher Bestandteil des natürlichen Wasserhaushaltes. Damit stellt sich auch gleich die Frage, wie der natürliche Wasserhaushalt in unseren Breiten aussieht. Als grobe Richtwerte kann man ansetzten, dass von unbebauten Flächen 10 % des Niederschlagswassers direkt in einen Vorfluter fließen, 30 % versickern und 60 % verdunsten. Man sieht, dass der Ansatz „Regenwasserkanal zum Bach“ dem natürlichen Wasserhaushalt nicht gerecht werden kann.

Versickerung ist für die Grundwasserneubildung unabdingbar. Besonders deutlich ist das im trockenen und heißen Sommer 2018 geworden. Fehlende Versickerung führt langfristig zur Erschöpfung der Grundwasservorräte.

Die Verdunstung kann man sich besonders in urbanen Gebieten zur Verbesserung des Stadtklimas zu Nutze machen. Verdunstung bewirkt Abkühlung.

Bei der Planung sollten wir also nicht fragen, wie groß der Kanal sein muss, sondern wie es möglich ist rund 60 % des Niederschlagswassers zu verdunsten und 30 % zu versickern.

Gerade im Bereich der Erschließungsplanung gibt viele Möglichkeiten, Nachhaltigkeit zu praktizieren und den natürlichen Wasserhaushalt möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Hier einige Beispiele aus der Praxis:
– Retentionszisternen für Eigenheimgrundstücke
– Gründächer
– Mulden-Rigolen-Systeme zur Fahrbahnentwässerung
– Tiefbeet-Rigolensysteme zur Fahrbahnentwässerung
– Nutzung von öffentlichen Grünflächen für Versickerung und Verdunstung

All diese Systeme lassen sich auch zuverlässig bemessen, inklusive Überflutungsschutz. Es besteht kein Grund zur Sorge, dass diese Entwässerungselemente irgendwann nicht mehr funktionieren und für viel Geld umgebaut werden müssen.
Übrigens ist in Berlin die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung inzwischen der Regelfall bei Neubaumaßnahmen.

Und das Beste zum Schluss:
Mit einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung lassen gegenüber zentralen Lösungen in der Regel Kosten einsparen.

Weitere Informationen und eine persönliche Beratung erhalten Sie gern auf Nachfrage.

Weitere Informationen und Projektbeispiele zu Tiefbeeten gibt’s z. B. bei Mall Umweltsysteme: https://www.mall.info/…/…/innodrain-versickerungsanlage.html